Der Bundesfinanzhof gewährt seit 75 Jahren Rechtschutz im Steuerrecht
Seit 75 Jahren gewähren die Richterinnen und Richter am Bundesfinanzhof mit ihren Entscheidungen den Bürgerinnen und Bürgern Rechtschutz in Steuer- und Zollangelegenheiten. Sie entscheiden, ob die Finanzgerichte Bundesrecht richtig anwenden, und sichern den Rechtsfrieden in unserem Land. Damit der Bundesfinanzhof gerechte Entscheidungen im Steuerrecht treffen kann, muss er unabhängig von der Finanzverwaltung und dem Gesetzgeber tätig sein.
Wofür der Bundesfinanzhof seit 75 Jahren steht
Der Bundesfinanzhof ist eine Institution in Deutschland. Er steht für Unabhängigkeit in der Finanzgerichtsbarkeit. Seit seiner Gründung 1950 sorgt der Bundesfinanzhof dafür, dass das Steuerrecht einheitlich ausgelegt und angewendet wird. Der Rechtsschutz in Steuersachen ermöglicht es jeder Bürgerin und jedem Bürger, Steueransprüche des Staates zu überprüfen. Effektiv ist dieser Rechtschutz dann, wenn steuerrechtliche Streitfragen zwischen den Steuerpflichtigen und den Finanzbehörden schnell und kompetent geklärt werden.
Digitale Steuerrechtsprechung am Bundesfinanzhof
Für die Arbeit der Justiz nimmt legal tech in den kommenden Jahren den größten Einfluss auf die richterliche Arbeit. Der Bundesfinanzhof muss Antworten finden auf die Veränderungen, die sich aus der digitalisierten Steuerfestsetzung durch die Finanzverwaltung neu ergeben. Die elektronische Gerichtsakte ist im Alltag des obersten Bundesgerichts für Steuern und Zölle fest etabliert. Das führt zu einer enormen Flexibilisierung der Arbeitsabläufe, sowohl innerhalb der Senate als auch in der Kommunikation mit den Beteiligten aufseiten von Steuerberater- und Rechtsanwaltschaft sowie der Finanzbehörden (elektronischer Rechtsverkehr).
Internationale Regelungen steigern die Komplexität des Steuerrechts
Die zunehmende europäische Integration erfasst besonders das Gebiet des europäischen Steuerrechts. Europarechtliche Regelungen beeinflussen in immer größerem Umfang Entscheidungen über steuerrechtliche Sachverhalte. Die Komplexität des Steuerrechts wird dadurch weiter gesteigert. Das schlägt sich konkret in der Arbeit des Bundesfinanzhofs nieder: Die Beurteilung der einschlägigen Verfahren wird anspruchsvoller und die Anzahl der Verfahren, in denen europarechtliche Fragen die Entscheidung beeinflussen, wird größer.